Das 1907 eingeweihte Gotteshaus ist heute ein deformiertes, bröckelndes Bauwerk und ein Sinnbild für die Geschichte der Juden in Polens fünftgrösster Stadt. Gebaut im preussisch besetzten Posen als Neue Synagoge der deutsch-assimilierten orthodoxen Gemeinde war der Bau im neoromanischen Stil ein Symbol für der kulturellen Zugehörigkeit zu Deutschland. Für bis zu 1200 Gläubige war Raum im Inneren, gerade zwanzig Jahre hatte die jüdische Gemeinde.
Dann eroberten Hitlers Truppen die Stadt, wer konnte, floh. Die Deutschen bauten ein grosses Bassin ein und ab 1941 diente der entweihte Sakralbau Soldaten als Schwimmbad. Nach dem Krieg wurde das Schwimmbad weiter genutzt. Erst 2007 wurde der Schriftzug «Städtisches Bad» von der Fassade entfernt. (Artikel in der NZZ)